Köszeg/Velem (H) - Maria Schutz (Semmering)

Impulsgeber dieser Tour ist und war der Alpannonia Weitwanderweg (www.alpannonia.at), der die Steiermark mit dem Burgenland und Westungarn verbindet. Während der Originalweg in West – Ost Richtung verläuft und somit mehr Abstieg hat als Aufstieg,  verläuft die gewählte Route umgekehrt und ist somit ‚Knie schonender‘. Einige Teilstücke weichen vom Alpannonia ab und als Endziel ist der Marienwallfahrtsort Maria Schutz auf der Ostseite des Semmerings. Zentraler Teil der Wanderung ist die Bucklige Welt und der Hochwechsel. Wer sich denkt in Burgenland ist sowieso alles flach, der wird hier täglich eines besseren belehrt.

Tag 1: Köszeg oder Velem – Unterköhlstätten

Je nachdem wieviel Zeit man am ersten Tag hat bietet sich ein Start in Köszeg am Fuß des Günser Gebirges (erreichbar mit Eisenbahn ab Szombathely) oder etwas kürzer ab Velem, einem kleinen Anger am Osthang des Geschriebensteins an.

Vom Naturschutz-Besucherzentrum in Köszeg (Güns) steigt der Weg zur Ruine Óház an und über Waldwege zu den Steirerhäusern (den ehemaligen Wohnstätten der steirischen Forstleute) und in weiterer Folge über die Hörmann-forrás (Hörmann-Quelle) hinauf zum Geschriebenstein (884m), dem höchsten Punkt der Günser Berge, dem burgenländischen Großglockner und zugleich dem Grenzübergang zu Österreich. Von der Warte hat man einen herrlichen Rundblick in die ungarische Tiefebene nach Osten aber auch über den Weiterweg Richtung Westen.

Hier herauf kann man auch auf dem markierten Alpannonia Zubringerweg von Velem über Sz. Vid (St. Veit) und die Hörman-Quellen ansteigen (6 km, 500 hm, ca. 2 Stunden).

Auf österreichischem Hoheitsgebiet geht es nun flach absteigend zum Wh. Waldhof an der B56 und in leichtem auf und ab weiter durch schöne Wälder zum Großen Hirschenstein (ca. 4.5 km und knappe 100 hm, ca. 1 Stunde). Nach weiteren 5 km gemächlichem Abstieg (300 hm) erreicht man Oberkohlstätten und 30 Minuten später über den schönen Kreuzweg Unterkohlstätten. Sowohl in Ober- als auch in Unterkohlstätten lässt es sich trefflich speisen und nächtigen.

Der Weg ist durchgehend markiert – unter anderem auch mit dem Alpannonia Zeichen.

Köszeg – Geschriebenstein: 12 km, 600 hm Anstieg, 3-4 Stunden Gehzeit

Geschriebenstein – Gr. Hirschenstein: 4,5 km 100 hm An- und Abstieg, ca. 1 Stunde

Gr. Hirschenstein – Oberkohlstätten: 5 km, 300 hm Abstieg, Gehzeit 1,5 Stunden

Gesamt Köszeg – Oberkohlstätten: 21,5 km, 700 m Anstieg und ca. 400 m Abstieg, Gehzeit 6 bis 7 Std.; nach Unterkohlstätten 2 km, 100 hm Abstieg und ca. ½ Stunde mehr.

Tag 2: Ober/Unterkohlstätten – Schlag

Während der Alpannonia über Goberling nach Bernstein geht, wählen wir eine kürzere etwas abenteuerlichere Strecke, die etwas Wegsuche, Kartenlesen und Intuition erfordert.

Von Unterkohlstätten aus folgen wir noch dem Alpannonia knapp 300 m westlich (abwärts) und folgen dann einer Forststra0ße dem Bachverlauf in nördliche Richtung. Kurz bevor die Forststraße in die Bundesstra0ßße mündet dem Bachverlauf folgend nun westwärts zur Waldmühle, dort für knappe 300 m die Bundesstraße ebenfalls in westliche Richtung entlang und nach einer kleinen Brücke den ersten Ziehweg in nördliche Richtung östlich des Dürrenriegls hinauf nach Unter- und dann Oberhasel, von wo es auf einer Gemeindestraße nach Bernstein weitergeht.

Von Bernstein (Nächtigungsmöglichkeit) folgen wir wieder dem Alpannonia (ev. mit einem Abstecher über den Kienberg). Der Alpannonia geht westseitig um den Kienberg, kreuzt die L104 und führt über das Steinstückl wieder zu L104 und weiter Richtung Kalteneck. Anmerkung: den Weg über das Steinstückl und dann den km entlang der L104 kann man sich sparen, wenn man ab der Kreuzung Alpannonia/L104 nördlich des Kienbergs der L104 für ca. 500 in nördlicher Richtung folgt und dann die Forststraße links hinab Richtung Kalteneck geht. Von Kalteneck geht es zunächst Richtung Habich, kurz vorher jedoch in westlicher Richtung weiter zur Aussichtswarte am Hutwisch (896m), wo wieder die Höhe des Geschriebensteins erreicht wird.

Weiter geht es über den Höhwirt (Nächtigungsmöglichkeit), die Möltere Höhe und Pichl nach Schlag, wo wir wohlverdient eine passende Nächtigungsmöglichkeit finden.

Der Weg ist im ersten Teil (bis vor Bernstein) nicht markiert, aber leicht zu finden, bzw. es gibt in diesem Bereich mehrere Möglichkeiten und alle führen mehr oder weniger direkt nach Bernstein. Ab Bernstein ist er durchgehend markiert, wenn man auf dem Hauptweg bleibt. Die oben beschriebenen Abstecher sind jedoch leicht zu finden.

Unterkohlstätten – Bernstein: 8 km, 250 m An- und 100 m Abstieg, Gehzeit ca. 2,5 Stunden.

Bernstein – Hutwisch: 11 km, ca. 450 m Anstieg und 200 m Abstieg, Gehzeit 3-4 Stunden

Hutwisch – Höhwirt – Schlag: 9 km, 150 m An- und 250 m Abstieg, ca. 2 - 2,5 Std. Gehzeit

Gesamt: lange 28 km, 850 hm An- und 550 hm Abstieg, Gehzeit ca. 8 bis 9 Std.; Unterbrechungen in Bernstein, Hochneukirchen oder Höhwirt jederzeit möglich

Tag 3: Schlag – Trattenbach (Feistritzsattel)

Dieser Tag bringt uns über das Dach der Tour, den Hochwechsel und somit auch aus dem Wald hinauf in die Almzone und die Schwaigen des Wechselgebietes.

Von Schlag geht es dem 02er Weitwanderweg folgend hinunter zur A2 Südautobahn, die auf einer Brücke überquert wird. Dann geht es aber schon wieder in stetigem Anstieg hinauf nach Mönichkirchen, immer dem 02er Wanderweg folgend.

Von Mönichkirchen aus hinauf über die Mönichkirchner Schwaig, Haller Hütte, Steinerne Stiege auf den Niederwechsel und dann hinüber zum Wetterkoglerhaus am Hochwechsel (Nächtigungsmöglichkeit). Eine Einkehr im Wetterkoglerhaus sollte man nicht missen, geht es doch dann zuerst noch flach und gemütlich über die Kranichberger Schwaig zur Steyersberger Schweig und dann steil den Trattenbachgraben hinab zu unserem Tagesziel nach Trattenbach.

Der Weg ist  durchgehend markiert, zuerst 02 dann ab Kranichberger Schwaig Nr. 834, ab der Kranichberger Schwaig verlassen wir auch nun endgültig den Alpannonia.

Schlag – Mönichkirchen: 9 km, 350 hm Anstieg ca. 100 hm Abstieg, 2,5 Stunden Gehzeit

Mönichkirchen – Wetterkoglerhaus (Hochwechsel): 9 km, 800 hm Anstieg, 3,5 Std. Gehzeit

Wetterkogler Haus – Trattenbach: 10 km, 1000 hm Abstieg, Gehzeit 3 Std.

Gesamt: 28 km, 1050 m An- und 1000 m Abstieg, Gehzeit ca. 9 Stunden (aber am 3. Tag ist am eh schon aufgewärmt, oder?)

Tag 4: Trattenbach – Maria Schutz – Semmeringpass

Der Schlusstag führt von Trattenbach über den Kummerbauerstadl zum Ziel der Wallfahrtskirche in Maria Schutz.

Von Trattenbach steigt man von der Kirche ausgehend den nördlichen Hang hinauf (markiert) zu einer kleinen Kapelle und den dem Bergrücken folgend (Gehöft) in den Schlaggraben, bis man Weg Nr. 834 erreicht. Diesem folgt man bis zum Kummerbauerstadl (Gh). Von dort geht es den Göstritzgraben hinunter (markiert) bis zur Straße, der man links (westseitig) 100m bis zur Wallfahrtskirche Maria Schutz folgt. Somit ist das Ziel dieser langen und interessanten Wanderung erreicht.

Wer mit öffentlichen Verkehrsmitteln reist hat entweder die Möglichkeit den Bus ab Maria Schutz (So/So und feiertags jedoch kaum) oder Bahn/Bus ab Semmering – Passhöhe zu nehmen. Von Maria Schutz auf die Passhöhe gibt es einen schönen Wanderweg – dem Weg 01A folgend , fürdie 4,5 km und 300 hm sind aber noch ca. 1,5 Stunden zu veranschlagen.

 

Trattenbach – Kummerbauerstadl- Maria Schutz: 7,5 km, 300 hm An- und 350 m Abstieg, Gehzeit 2 – 2,5 Std.

Maria Schutz – Semmering Passhöhe: 4,5 km, 300 m Anstieg, Gehzeit ca. 1,5 Std.

Status 2007-07